Renommierter SF-Literaturpreis: "Hades" bekommt als erstes Videospiel Hugo Award

Seit 1953 gibt es den prestigeträchtigen Hugo Award für den besten Science-Fiction- oder Fantasyroman. Nun gab es den allerersten für ein Computerspiel.

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(Bild: Supergiant Games)

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Das bereits mehrfache ausgezeichnete Videospiel "Hades" hat nun auch als erstes Computerspiel überhaupt den renommierten US-Literaturpreis Hugo gewonnen. Das Rogue-like setzte sich damit unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der 79. World Science Fiction Convention durch, die bis Sonntag in Washington D.C. stattfand. Eigentlich gehört der Hugo Award zu den wichtigsten Preisen der Science-Fiction- und Fantasy-Literatur, die Auszeichnung für das beste Computerspiel des vergangenen Jahres wurde Ende 2020 einmalig für die Preisverleihung 2021 eingeführt. Angesichts des Interesses ist aber nicht unwahrscheinlich, dass die Kategorie beibehalten wird.

Die Hugo Awards gibt es seit 1953, seit 1955 werden sie jährlich vergeben, Rekordpreisträger ist Robert A. Heinlein. Prämiert werden die besten Bücher und Texte aus den Bereichen Science-Fiction und Fantasy, mitentscheiden dürfen alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Worldcon. In den vergangenen Jahren sind zur renommiertesten Kategorie des besten Romans viele hinzugekommen, darunter etwa für die beste Fanzeitschrift, den besten Comic, aber auch Filme oder Fernsehserien. In dieser letzten Kategorie "Best Dramatic Presentation", hätten auch bereits Videospiele ausgezeichnet werden können, das war aber noch nie der Fall. Dazu musste erst eine eigene Kategorie geschaffen werden, was für die diesjährige Runde geschehen ist. Das war erst einmal einmalig, ob die Kategorie beibehalten wird, ist noch nicht bekannt.

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"Hades" von Supergiant Games setzte sich bei der Abstmmung nun gegen "Animal Crossing: New Horizons", "Spiritfarer", "Final Fantasy VII Remake", "The Last of Us: Part II" und "Blaseball" durch. Abgegeben wurden 945 Stimmen und damit etwa halb so viele wie bei der Wahl zum besten Roman ("Der Netzwerkeffekt" von Martha Wells) und nur etwas weniger als für den besten Comic ("Parable of the Sower" von Octavia Butler). "Hades" hat sich vor dem Hugo Award bereits Dutzende Spielepreise gesichert, darunter auch zwei Game Awards. Gelobt werden nicht nur die Atmosphäre und das schnelle, abwechslungsreiche Gameplay, sondern auch die Figuren. Seit August gibt es das Spiel auch für neuesten Konsolen von Microsoft und Sony. Für die jüngste Auszeichnung bedankte sich jetzt Autor Greg Kasavin in einem auf Twitter veröffentlichten Video.

In "Hades" steuert man Zagreus, den Sohn des namensgebenden Gottes der griechischen Unterwelt. Der will ins Reich der Lebenden fliehen und muss sich dafür durch die Unterwelt und jede Menge Gegner metzeln. Wird er besiegt, geht es von vorne los – so weit, so normal für das Genre. Das Besondere ist, dass Zagreus bei den Fluchtversuchen nicht nur bleibende Waffen und Fähigkeiten sammeln kann, sondern auch seine Verwandtschaft auf dem Olymp kennenlernt, die ihm hilft. Zugleich enthüllt sich ihm eine immer größer werdende Geschichte um göttlichen Intrigen, verbotene Liebschaften und Zagreus' Herkunft. Auch nach Dutzenden Stunden gibt es immer wieder Neues zu entdecken, selbst nach dem eigentlichen Ende kann lange weitergespielt werden.

Hades (18 Bilder)

(Bild: Supergiant Games)

(mho)