"Call of Duty": Nächster Teil der Egoshooter-Serie direkt zum Start im Game Pass

Microsoft will das kommende "Call of Duty: Black Ops 6" direkt zum Release im Game Pass veröffentlichen. Dadurch sollen auch neue Abonnenten gewonnen werden.

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Werbebild für "Call of Duty: Black Ops 6"

(Bild: Microsoft)

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Das nächste "Call of Duty"-Spiel soll zum Release im Game Pass verfügbar und spielbar sein. Besitzer von Microsofts Spieleabo können demnach im Rahmen ihres Abonnements das Spiel ohne zusätzliche Kosten direkt zum Start spielen. Beim neuen Titel handelt es sich um "Black Ops 6", kündigte Microsoft am Dienstag an. Weitere Details sollen im Rahmen eines Livestreams am 9. Juni bekanntgegeben werden.

Die Ego-Shooter-Reihe "Call of Duty" war der größte Streitpunkt zwischen Microsoft und Sony im Rahmen der Activision-Übernahme für 69 Milliarden US-Dollar. Microsoft versicherte allerdings frühzeitig, dass die jährlich erscheinenden Titel auch weiterhin für die PlayStation veröffentlicht werden – für mindestens zehn Jahre. Seit der Übernahme von Activision-Blizzard hat es von aktuellen Top-Titeln bislang nur Diablo 4 in den Game Pass geschafft. Mit der Aufnahme von "Call of Duty" in den kostenpflichtigen Abo-Dienst verspricht sich Microsoft laut WSJ mehr und neue zahlende Nutzer.

Im vergangenen September habe die Veröffentlichung von "Starfield" im Game Pass zum Release-Datum bereits für eine Rekordzahl neuer Abonnenten an einem einzigen Tag gesorgt. "Call of Duty" ist eines der erfolgreichsten Unterhaltungsprodukte und durchschnittlich seien 25 Millionen Exemplare jedes Teils des Shooter in den vergangenen Jahren verkauft worden. Ein Kauf – auch auf den Microsoft-Systemen – sei weiterhin möglich. Auch wird vermutlich nur die Basis-Version des Spiels ohne zusätzliche kosmetische Items im Game Pass verfügbar sein. Die unterschiedlichen Versionen des Spiels mit verschiedenen digitalen Zusatzinhalten kosteten in der Vergangenheit zwischen 79 Euro (Basisspiel) und 109 Euro.

In einer Gerichtsanhörung bezüglich der Klage der US-Handelsbehörde (FTC) gegen den Activision-Blizzard-Deal äußerte Bobby Kotick, jahrelanger Activision-Chef, seine "Abneigung gegen die Idee von Multigame-Abonnentendiensten" und Take-Two-Chef Strauss Zelnick sagte, dass Abonnements für Katalogspiele in Ordnung seien, nicht aber für Neuerscheinungen, berichtet das WSJ weiter. Analysten sehen in der Veröffentlichung von Top-Spielen, die immer noch Spitzenpreise erzielen, ein großes Risiko der Kannibalisierung. "Wir sind der festen Überzeugung, dass eine generelle Umstellung der Branche auf ein Abonnementmodell die Wertschöpfung bei den Verlagen negativ beeinflussen würde", schrieb TD Cowen-Analyst Doug Creutz in seinem Abschlussbericht über Activision im vergangenen Jahr.

Andererseits sei Microsoft nicht in der Lage, eigene Top-Titel nicht direkt zum Release in den Game Pass aufzunehmen, wenn andere Spielehersteller mitziehen sollen. Wedbush Securities-Analyst Michael Pachter sieht das Hinzufügen von "Call of Duty" zum Spielstart als Signal für Publisher, dass Microsoft auf die Abonnementstrategie setzt.

Update

Microsoft hat in einem Blog-Eintrag bestätigt, dass "Call of Duty: Black Ops 6" zum Marktstart im Game Pass verfügbar sein wird. Ein Release-Datum gibt es noch nicht.

(bme)